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Schattenseiten der glühenden Sonne

Wo kann ich im Sommer hin? Wo kriege ich die günstigsten Last-Minute Angebote? Kann ich für eine Woche Urlaub das Geld zusammenkratzen? Diese Fragen kennen wir alle. Je näher der Sommer naht, desto hastiger wird die Suche nach Möglich­keiten, irgendwie weg zu kommen, Hauptsache Urlaub. Für die meisten aber bleibt die Suche erfolglos. Schlicht und einfach, weil nicht genug Geld da ist. Doch die Sonne kennt kein Geld.
Auf der Erde wird es immer heißer. Der Juni hat einen weltweiten Hitzerekord aufgestellt. In Deutschland war der Juni 2010 der trockenste Juni aller Zeiten. Wetter-Experten prognostizieren für die kommenden Wochen weiterhin Hitze. Man spricht sogar schon von Wasserknappheit. Die Folgen von Hitze und Trockenheit sind bislang nicht absehbar. Was aber mit Sicherheit gesagt werden kann, ist, dass besonders die einkommensschwachen Schichten die Folgen des Unwetters oder Gluthitze ertragen müssen. Preiserhöhungen für landwirtschaftliche Produkte sind jetzt schon angekündigt.
Jeder vierte kann sich keinen Urlaub leisten
Noch bis letztem Jahr galten Deutsche als Reiseweltmeister. Auch wenn nach einer Umfrage der Deutschen Vermögensbe­ra­tung (DVAG) jeder Dritte für den Urlaub das „Ersparte“ opfern muss, hieß die Devise bisher immer noch „nur weg“. Doch das unsichere wirtschaftliche Umfeld beeinträchtigt auch die Urlaubsplanung vieler Men­schen. Die Angst vor Jobverlust in Zeiten der Krise dämpft die Reiselust. Etwa 40 Prozent der Befragten gaben an, 2010 nicht zu verreisen.
Mehr Inlandsreisen oder Urlaub auf Balkonien
Reisen hat für viele nach wie vor einen hohen Stellenwert. Der Trend geht seit einigen Jahren zur Inlandsreisen. Je kleiner die Urlaubskasse, umso näher das Reiseziel oder umso kürzer die Urlaubstage. Für viele jedoch bleibt auch der kurze Ausflug in die Eifel oder Ostsee verwehrt. Gegenwärtig müssen (nach Angaben des DGB) über 45 Prozent der Beschäftigten, um die Haushaltskasse zu verbessern, auch am Wochenende arbeiten. So bleibt für viele Gering­ver­diener die einzige „Urlaubs­möglichkeit“: Balkonien oder Volksparkistan.
Zu wenig Urlaubstage
Mit 20 Tagen gehört Deutsch­land zu den Ländern, die den geringsten gesetzlichen Urlaubs­an­spruch in Europa haben. So eine Studie von Mercer, in deren Rahmen die Urlaubs- und Feier­tags­regelungen in über 40 Ländern weltweit untersucht wurden. Der Vergleich basiert auf dem gesetzlichen Anspruch eines Mitarbeiters, der fünf Tage die Woche arbeitet und seit zehn Jahren im Unternehmen tätig ist. Im Vergleich liegen die gesetzlichen Urlaubstage in Großbri­tannien bei 28 Tagen, in Polen bei 26 Tagen, gefolgt von Österreich, Schweden und Norwegen mit 25 Tagen und Spanien und Portugal mit 22 Urlaubstagen pro Jahr.

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