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Das Ostercamp der DIDF-Jugend in Goslar

Lukas Götsche- Ozan Albayrak

Vom 29. März bis zum 1. April trafen sich ca. 70 Jugendliche aus Norddeutschland im tief verschneiten Harz, um zu diskutieren, voneinander zu lernen und gemeinsam aktiv zu sein. Unter dem Motto „So wollen wir leben“ lief das tägliche Programm von AGs, Seminaren und Spiel, Spaß und Freizeitaktivitäten.

Mit dem Wetter hatte wohl kaum einer gerechnet, 50 cm Pulverschnee und jeden Tag Neuschnee. Die winterliche Stimmung passte ins Bild des familiären Umgangs der Jugendlichen, von Berührungsängsten keine Spur. Dass sich die Jugendlichen wohl fühlten, sah man auch an den AG’s, wo sie ihre Kreativität ausprobieren und fördern konnten und dies auch gründlich taten. Ob Theater, Tanz, Kunst, Musik oder die Camp-Medien, die tollen Ergebnisse am Ende des Camps zeigten, wie schön das Camp war.

Das Camp begann zunächst mit dem „Kennenlernen“. Man traf neue und altbekannte Gesichter. Als erstes wurden die AG’s gegründet, dann gab es die erste gemeinsame Mahlzeit auf die das erste Seminare folgte. Den Abend verbrachten die Teilnehmer spielend und hatten Zeit, sich kennenzulernen. Der nächste morgen begann früh mit dem Herbergsfrühstück, viel zu früh entnahm man dem Murren, die gute Stimmung hatte es spät werden lassen. Nach einer Stärkung tat die Gesellschaft ihr übriges und die AG’s und Seminare starteten. Camp TV und „Camp Feuer“ (die Camp-Zeitung) machten erste Interviews. Am Abend erschien schon die erste Ausgabe.
Der Sonntag startete nach der Zeitumstellung, trotz weniger Schlaf nicht minder motiviert. Die AG’s sollten ihre Ergebnisse bereits am Abend präsentieren, alles sollte stimmen. Nach dem Mittagessen blieb der Gruppe Zeit, um gemeinsam etwas zu machen. Einige fuhren weiter in den Harz und besuchten eine Seilbahn, andere fuhren nach Goslar und sahen sich die schöne verschneite Stadt an. Ein Großteil ging Schlitten fahren. Später fand man sich ausgespannt wieder zum Essen zusammen und viele waren gedanklich bereits wieder in den AG’s, die nach dem Essen letzte Vorbereitungen trafen.
Abends fanden sich alle zusammen um den Präsentationen der AG’s Raum zu geben. Auf viele tolle Ergebnisse folgte die Camp-Talentshow, die mit viel Witz überzeugte. Auch den letzten Abend genossen die Jugendlichen ein bisschen lieber, als es ihnen Montagmorgen lieb war. Aufräumen, Betten abziehen, sich fertig machen, packen und dann den tollen Film vom CampTV gucken. Beim Mittagessen war die Abschiedsstimmung nicht mehr zu leugnen. „Raus aus unserem Märchenland im Schnee, rein in den tauenden Alltag.“, wie einer der Teilnehmer treffend formulierte.

Das Camp verkörperte für uns seinen Slogan „So wollen wir leben“, und die offene, vorbehaltlose Stimmung, sowie die Solidarität der Jugendlichen untereinander sorgte für schöne erfahrungsreiche Seminare. Die Seminare, die sich mit Themen aus dem Alltag der Jugendlichen beschäftigten („Medien“, „Rassismus“, „Bundeswehr an Schulen“) sprachen aus dem Geiste der DIDF-Jugend und sind für uns die zentrale Aussage des Camps:
„Gemeinsam sind wir stark!“

 

 Meinungen… Meinungen… Meinungen… Meinungen… Meinungen… Meinungen… Meinungen…

Rojda Özcelik, 17 Jahre, Braunschweig 

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn des Camps dachte, wo ich denn hier gelandet sei. So viele kleine Kinder auf einem Haufen gaben mir das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Da hatte ich eher mehrere Jugendliche meines Alters erwartet. Das war auch der Grund, dass ich am

1. Tag so angespannt war, aber sobald wir in Gruppen in die AGs eingeteilt wurden und anfingen, gemeinsam zu arbeiten, nahm meine Meinung seine Wende. Ich fing an, die Kleinen lieb zu gewinnen, arbeitete gerne mit ihnen zusammen und half ihnen bei Unklarheiten. Es haben sich alle untereinander gleich verstanden, was gerne anzusehen war. Auf keinen Fall bereue ich, teilgenommen zu haben und bin schon auf das Sommercamp gespannt.

 

 Emek, 15 Jahre, Braunschweig

Ich finde, dass sich die letzten Tage vor Schulbeginn im Camp gelohnt haben! Es gab ziemlich viel zum Lachen, vor allem mit den Mädels am Abend auf den Zimmern. Wir lernten uns in dieser kurzen Zeit untereinander kennen und schnell hatte man Freundschaften geknüpft. In die Zeitung-AG gegangen zu sein, war auch die richtige Wahl. Es machte große Freude, gemeinsam eine eigene Zeitung zu erstellen. Das war mein erstes Camp und am Sommer Camp möchte ich auf jeden Fall teilnehmen, denn ich kann mir zu gut vorstellen, dass es da nur besser laufen kann!

Deniz Altuntas, 11 Jahre, Delmenhorst

Ich fand am Camp besonders toll, dass man hier Freundschaften aus anderen Regionen schnell schließen konnte und wir Eigenständigkeit gelernt haben. Ich war in der Camp-Zeitung und habe mit den anderen mehr übers Schreiben, Fotos schießen und Nachrichten recherchieren gelernt.

In unseren Seminaren ging es um Rassismus, Bundeswehr und Medien im Alltag. Besonders gefallen hat mir das Thema Medien im Alltag. Wir haben Informationen über soziale Netzwerke bekommen, es wurde uns erklärt, was Medien überhaupt sind. Bei den Spielen fand ich doof, dass es welche waren, die ich schon kannte. Toll wäre es, wenn wir Ideen fürs Spielen gesammelt hätten.

Ich möchte wieder an so einem Camp teilnehmen, aber beim nächsten Mal lieber im Sommer, weil man dann besonders viel Wasserspaß hat.

 

Alican Ince, 21 Hamburg

Die Seminare waren sehr informativ. Auch diejenigen, die sich bisher nicht unbedingt so viel damit auseinandergesetzt haben, konnten sich gut einbringen. Das Seminar über Syrien ist gut gewesen, es hat uns einen Überblick über die Problematik gegeben. Vor allem eine andere Sichtweise, als die man in den herkömmlichen Medien verfolgen kann. Ich war in der Kunst AG. Wir konnten unsere Vorstellung von Freiheit auf ein Transparent verewigen. Ich fand es schade, dass keine Jungs in dieser AG dabei waren, das wäre wahrscheinlich auch für sie interessant gewesen. Die Abwechslung zwischen AGs und Seminare waren gelungen. Ich möchte am Sommercamp der DIDF-Jugend in Berlin teilnehmen. Ich habe auch einen Eindruck  von der DIDF-Jugend bekommen und gesehen, dass da meine Interessen vertreten werden und will auch in Zukunft selber daran aktiv teilnehmen.

Yasmin, 13 Jahre, Braunschweig

Ich fand das Camp gut, da wir gemeinsam in Gruppen unsere Meinungen teilen konnten und es interessant war, unterschiedliche Ansichten zu hören. Gefallen hat mir nicht, dass wir an allen Veranstaltungen teilnehmen mussten, obwohl es mich nicht angesprochen hat.

Ich war in der Tanz AG und da hat mir sehr gefallen, dass wir von jedem die Idee in den Tanz eingebaut haben. Über die Bundeswehr habe ich mehr erfahren und mehr an Wissen bekommen.

Ich möchte wieder herkommen, weil die Nächte sehr unterhaltsam waren. Dann waren wir immer mit den Mädels untereinander, konnten uns näher kennenlernen, gemeinsam naschen und lachen.

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